St. Iddaburg, Gähwil

Die Wallfahrtsstiftung will mit dem Architekturwettbewerb das aus dem Denkmalschutz entlassene Gasthaus ersetzen. Aus der Analyse dieses wunderbaren Ortes und dem schützenswerten Ensembles, wurde die Grundform entwickelt. Sie reagiert allseitig, entsprechend des topografischen Kontextes sowie der Funktion. Die Gebäudeform mit Dach kann als abstrakte Interpretation des Gewandes von der heiligen Idda gelesen werden.

Zum zentralen Platz erscheint das neue Gasthaus eingeschossig und fügt sich der räumlichen Hierarchie. Trotz beinahe gleicher Grundflächen bleibt die Kirche mit Pfarrhaus dominant und ihre Erscheinung wird als Referenzgebäude auf der "Iddaburg" gestärkt.

Mit dem Ersatzbau des Gasthauses soll ein würdiger Ort geschaffen werden. Dies soll allein über die Architektur erreicht werden. Auf weitere touristische Attraktionen in der Umgebung wird verzichtet. Der Wallfahrtsort und die Natur stehen im Vordergrund.

Der Holzbau mit der Holzschindelfassade verankert den Bau in der Region sowie in der re­gionalen Bautradition. Sie verleiht ihm etwas Vertrauenerweckendes und Bekanntes. Der Besucher soll erfreut sein über dieses "vertraute Kleid", denn im Toggenburg haben auch die Schindelfassaden eine Tradition.

Mit der Architektur wird versucht Werte wie Beständigkeit, Einfachheit, Respekt vor Natur und Ressourcen umzusetzen. Das Erkennen des Notwendigen soll in der Architektur zum Ausdruck kommen. Nicht die Freude am Spektakel soll im Vordergrund stehen, sondern viel eher die Demut.


Projektwettbewerb 2023, 3. Rang